Trauer um die Mama – wie Verlust das Herz verändert
- Theres Kirisits
- 11. Sept.
- 11 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Okt.
Wie fühlt es sich an, sich von der geliebten Mama zu verabschieden? Was kann tragen, wenn die Trauer einen überrollt und wo darf neue Hoffnung sichtbar werden?
Ich glaube, die Angst, einen geliebten Menschen verabschieden zu müssen, tragen wir alle in uns. Manche Menschen trauen sich, sich mit dieser Angst auseinanderzusetzen, andere verdrängen sie oder versuchen, die Endlichkeit des Lebens auszublenden – in der Hoffnung, dass es sie selbst nicht trifft, zumindest nicht jetzt, nicht so bald, möglichst weit weg.
Doch in jedem Moment kann es uns treffen. Genau das, wovor wir am meisten Angst haben. Krankheit, ein Unfall, der Tod – plötzlich ist alles anders.
In diesem Interview möchte ich dir eine Frau vorstellen, die ich im Prozess des Abschieds von ihrer Mama begleiten durfte. Margarita ist 24 Jahre jung. Zwei Jahre lang hat sie Seite an Seite mit ihrer Mama die Krebserkrankung durchgestanden. Zwei Tage nachdem sie ihre Trauerbegleitung begonnen hat, ist ihre Mama gestorben. Nun steht sie vor der Realität, ein Leben ohne ihre geliebte Mama gestalten zu müssen.
Was sie in dieser Zeit durch ihre Mama gelernt hat, welche Erinnerungen ihr heute Kraft schenken und was ihr Halt gegeben hat, erfährst du in diesem Interview. Dieses Gespräch berührt nicht nur Menschen, die gerade selbst in Trauer sind. Es schenkt auch all jenen, die bisher nur mit der Angst vor dem Verlust gelebt haben, wichtige Einblicke – und zeigt, dass Trauer nicht nur Schmerz bedeutet, sondern auch einen Weg eröffnen kann, tiefer ins Leben zu finden.

Theres: t.rau*raum heißt so, weil ich glaube, dass Tod und Trauer Raum brauchen dürfen – einen Ort, an dem Gefühle einfach sein dürfen, ohne bewertet oder weggedrückt zu werden. Liebe Margarita, zu Beginn unseres Interviews möchte ich dir eine besondere Frage stellen:
Stell dir vor, wir begegnen uns in einem Aufzug, auf dem Weg nach oben. Für einen kurzen Moment teilen wir uns diesen kleinen, begrenzten Raum. Während sich unsere Blicke treffen, frage ich dich: Wenn du einen Raum betrittst – was ist dann mehr im Raum?
Margarita: Wenn ich einen Raum betrete, bringe ich Hoffnung mit. Selbst im Schmerz glaube ich, dass etwas Größeres uns trägt.
Über dich
Theres: Welche Eigenschaften magst du besonders an dir?
Margarita: Ich persönlich liebe es total, Menschen zu helfen und sie wieder aus einem Tiefpunkt oder einer schwierigen Lage hochzuziehen und wieder aufzubauen. Manchmal empfinde ich diese Eigenschaft auch als lästig, denn man erwartet so etwas auch von seinem Gegenüber. Doch man sollte seine Hilfsbereitschaft nicht von den Reaktionen anderer abhängig machen, sondern dies aus reinem Herzen tun. Zudem bin ich sehr ehrgeizig, und wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann möchte ich es unbedingt durchsetzen, auch wenn mein Fokus gerade aktuell auch viel auf der Trauer und der damit verbundenen Prokrastination liegt.
Theres: Was ist dir wichtig im Leben?
Margarita: Ich möchte meine Liebsten und mich in Sicherheit und Freiheit wissen. Außerdem bin ich trotz allem ein positiver Mensch, und mir ist es wichtig, trotz meines Verlustes weiterhin so glücklich zu sein, wie ich es in diesem Moment nur sein kann, und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Ich möchte Spaß, Glück und Liebe in meinem Leben so oft wie möglich erfahren und versuche, mir diese Momente auch selbst zu erschaffen.
Theres: Um wen trauerst du?
Margarita: Ich trauere um meine geliebte Mama, die leider mit nur 49 Jahren viel zu früh diese Welt verlassen musste.
Erinnerungen, die bleiben
Theres: Mit welchen 3 Wörtern würdest du deine Mama am besten beschreiben?
Margarita: Meine Mama war so vieles, deshalb fällt es mir schwer, ihr mit 3 Wörtern gerecht zu werden. Ich versuche es aber trotzdem. Sie war unglaublich hilfsbereit, liebevoll, stark.
Theres: Magst du mir erzählen, wer deine Mama für dich war – wie du sie in Erinnerung behältst, wenn du an sie denkst?
Margarita: Meine Mama war nicht nur die Frau, die mir das Leben geschenkt hat, sie war noch so viel mehr. Zum einen war sie meine beste Freundin, mit ihr konnte ich stundenlang über Gott und die Welt reden und sie hat mich verstanden. Sie konnte mich in jeder schwierigen Lebenslage auffangen und mich wieder hochziehen, sodass ich bei ihr immer Halt gefunden habe. Ich werde in ihr für immer die starke Frau sehen, die sie war. Obwohl der Krebs versucht hat, sie schwach zu machen, hat sie dem getrotzt und mir gezeigt, dass man sogar trotz so einer schwerwiegenden Diagnose sein Wesen und seine Art beibehalten kann.
Abgesehen davon war sie das Gesamtpaket. Ich wollte zum Friseur gehen, meine Mama konnte mir die Haare schneiden. Ich bin ins Restaurant gegangen – aber wieso, wenn ich zuhause die beste Köchin der Welt hatte? Ich war erkältet, und keine Medizin hat mir so gut geholfen wie ihr Himbeertee. Jungsprobleme? Auf zum Beziehungscoach? Quatsch. Mama hatte die besten Ratschläge parat und hat mich selbst zum Coach gemacht. Probleme in der Schule? Konnte es nicht geben, wenn Mama mit mir lernte – wieso dann zur Nachhilfe gehen?
Ich könnte noch so viele Beispiele nennen, aber ich denke, man erkennt daran, dass sie eine riesige Rolle in meinem Leben gespielt hat und für immer spielen wird, auch wenn sie physisch nicht mehr hier ist. Danke, Mama.
Theres: Gibt es ein Bild, einen Moment oder eine Geste von ihr, die dich besonders begleitet?
Margarita: Der Moment, an dem ich jeden Morgen aufgewacht bin, sobald ich gehört habe, dass sie wach ist und bereits in der Küche saß. Ich bin jeden Morgen glücklich aufgewacht, weil ich wusste, dass ich gleich mit ihr Kaffee trinken und mit ihr reden kann. Nun ist das einer der härtesten Momente, jeden Morgen aufzustehen und den Kaffee alleine zu trinken.
Theres: Wofür bist du deiner Mama dankbar?
Margarita: Ich bin ihr unglaublich dankbar für mein Leben. Sie hat ihr Leben in einem anderen Land aufgegeben, damit sie mir die Möglichkeit bieten konnte, nach Deutschland zu kommen. Sie verließ ihre eigene Mutter, ihren Bruder und die Liebe ihres Lebens, damit ich die Chance auf ein besseres Leben bekam. Diese Entschlossenheit, Stärke und Liebe hat sie mir mitgegeben, und ich kann diese Eigenschaften auch weitergeben an die Menschen, die mir wichtig sind. Sie hat mich bedingungslos geliebt, sich um mich gekümmert und dafür gesorgt, dass es mir an nichts fehlte. Ich bin ihr auch sehr dankbar, dass sie meine Schwester auf die Welt gebracht hat, damit ich nicht alleine bin – das hat sie auch so gesagt. Danke, Mama!
Wenn die Welt still wird
Theres: Deine Mama ist am 21. Juni 2025 gestorben. Nimm mich mit in die Tage, Wochen oder Monate davor – wie hast du diese Zeit erlebt?
Margarita: Das ist eine Zeit, an die ich nur ungern zurückdenke, denn sie war geprägt von Leid und Schmerz durch ihre Krebserkrankung. Dennoch war diese intensive Zeit auch geprägt von bedingungsloser Liebe, Stärke und Zusammenhalt. Ich war die ganze Zeit nur darauf fokussiert, wie ich sie vielleicht vor dem Tod retten kann, obwohl ich rational wusste, dass unsere Zeit begrenzt ist. Ich habe sehr viel recherchiert, mit Ärzten gesprochen, gleichzeitig in Vollzeit gearbeitet, in Teilzeit nebenbei studiert und mich so gut wie möglich um sie gekümmert. Ich hatte keine Zeit für mich selbst und habe vergessen, wer ich eigentlich bin und was mir guttut. Ich war fast jeden Tag mit ihr im Krankenhaus, habe sie zu ihren Therapien gefahren und war bei ihren Prozeduren dabei, damit ich ihre Hand halten konnte. Mir war es wichtig, alles zu tun, um ihr zu helfen. Sie war keinen einzigen Tag alleine, und ich war immer an ihrer Seite.
Was dich trägt
Theres: Was hilft dir im Umgang mit deiner Trauer – gibt es kleine Rituale, Menschen oder Orte, die dir Halt geben?
Margarita: Mir hilft es, in der Trauerbegleitung darüber zu sprechen und all meinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf zu lassen. Mein Freund ist ebenfalls eine große Unterstützung, da er mich wieder aufbaut, wenn es mir schlecht geht. Er lenkt mich ab, und bei ihm kann ich mich fallen lassen und meine Trauer zulassen. Es hilft mir auch, Sport zu machen und mich im Alltag zu beschäftigen, denn sonst fehlen einem die Struktur und der Halt im Leben. Meine Mama hat immer gesagt: „Es kann einem nie langweilig werden, denn es gibt immer genug zu tun.“ Und da hat sie recht behalten. Ablenkung und Struktur sind sehr wichtig – genauso wie die bewusste Auseinandersetzung mit dem Verlust, indem man zum Beispiel auf den Friedhof geht. Dort erzähle ich Mama auch von meinem Leben, so wie früher, und hoffe, dass sie mich hört.
Theres: Welche Rolle spielt die Erinnerung an deine Mama heute für dich – in deinem Leben, in deinem Alltag, in deinem Herzen?
Margarita: Meine Mama war eine unglaubliche Inspiration und Kraftquelle für mich und die Menschen in ihrem Umfeld. Ich versuche, ihr gerecht zu werden und ihre Werte weiterzutragen, da ein Teil von ihr immer in mir weiterleben wird. Wenn es mir zum Beispiel schwerfällt, mich um mich selbst zu kümmern, denke ich daran, dass sie in ihren schlimmsten Momenten noch an ihre Gesichtscreme gedacht hat, um ihrem Gesicht Feuchtigkeit zu spenden, oder sich die Augenbrauen gezupft hat, als sie vom Krankenwagen abgeholt wurde. Wenn sie das in so einem Zustand konnte, dann muss ich es schaffen, wenigstens die alltäglichen Selbstfürsorge-Rituale zu meistern.
Theres: Gibt es etwas, das dir neue Kraft schenkt – vielleicht ein Gedanke, ein Bild oder ein Satz, den du dir immer wieder sagst?
Margarita: Ich versuche, daran zu denken, dass ich sie eines Tages, wenn ich an der Reihe bin (hoffentlich erst ganz spät), wiedersehen kann. Dann möchte ich ihr von meinem Leben erzählen, das ich in Würde gelebt habe – damit wir auch wieder etwas zum Lachen haben. Drei Wochen vor ihrem Tod hat sie mir eine Nachricht zu meinem Geburtstag geschrieben, in der sie all ihre Wünsche an mich festgehalten hat, darunter auch den Wunsch, dass ich stark bleiben soll. Diesen Satz sage ich mir immer wieder, wenn ich merke, dass ich zerbreche – und er wird mich für immer tragen.
Worte an andere Menschen
Theres: Wenn andere Menschen, die Ähnliches erleben, deine Worte lesen: Was würdest du ihnen gerne mitgeben, damit sie sich weniger allein fühlen?
Margarita: Ich selbst habe sehr stark damit zu kämpfen, dass ich es als so wahnsinnig unfair empfinde, meine Mama so früh verloren zu haben. Niemand in meinem Umfeld hat diese Situation erlebt und kann mich verstehen, aber mit der Zeit merkt man, dass man eben nicht alleine ist, sondern dass es ganz viele Menschen gibt, die Ähnliches durchmachen – man sieht es ihnen nur nicht an. Früher oder später wird jeder damit konfrontiert, und es hilft, wenn man für sich selbst da ist, wenn man im näheren Umfeld niemanden hat, der einen unterstützt. Sei dir selbst die Hilfe, die du dir von anderen wünschst.
Mir hilft es, mich auf meine Ziele und Träume zu fokussieren und sie umzusetzen. Sport ist auch sehr gut für die Psyche und den Körper, da man wieder zurück zu sich selbst findet.
Theres: Was würdest du Menschen sagen, die gerade jemanden im Umfeld haben, der oder die durch eine ähnliche Situation geht wie du? Wie können sie in dieser Zeit wirklich da sein und unterstützen?
Margarita: Menschen in meinem Umfeld haben mir nach der Beerdigung gesagt, dass sie für mich da sind und ich mich melden soll, sobald ich etwas brauche. Das Interesse an mir hat aber nach zwei Wochen stark nachgelassen, sodass ich gemerkt habe, dass das Leben für die anderen Menschen weitergeht und sie nicht mehr nach mir sehen. Da ich aber keine Person bin, die aktiv auf andere Menschen zugeht, um nach Hilfe zu fragen – vor allem, weil ich nicht einmal weiß, wie ich formulieren soll, was ich genau an Hilfe brauche – kann ich nur den folgenden Tipp geben:
Wenn jemand in eurem Umfeld eine geliebte Person verloren hat, dann geht bitte auf diese Person zu und bietet konkrete Hilfe an, sei es, etwas zu essen zu kaufen, eine gemeinsame Aktivität vorzuschlagen oder sich zu treffen und der Person zu erlauben, alle Gefühle einmal rauszulassen. Es werden dann die vermeintlich kleinen Dinge plötzlich so wichtig, denn man vergisst in der Trauer schnell, mal eben einkaufen zu gehen, sich etwas Leckeres zu kochen oder ins Kino zu gehen. Zeigt einfach, dass euren Worten auch Taten folgen – das ist unglaublich viel wert in so einer schweren Zeit.
Theres: Wie erlebst du die Trauer körperlich oder seelisch – gibt es Momente, in denen sie dich unerwartet überrollt?
Margarita: Anfangs war es natürlich schwer, zu schlafen, gesund zu essen, zu arbeiten und Auto zu fahren. Ich konnte mich auf nichts fokussieren und war auf die Hilfe meiner Mitmenschen angewiesen. Mittlerweile wird es besser, aber seelisch gibt es definitiv einige Momente, die mich total in meine Trauer zurückversetzen. Bei uns zu Hause hängen noch Familienfotos, auf denen meine Mama mit drauf ist, und es ist verdammt schwer, diese Bilder anzuschauen – wo sie noch gelacht hat und wir eine schöne und glückliche Familie waren –, weil wir es nie wieder so sein können.
Auch wenn ich andere Töchter in meinem Alter oder älter mit ihren Müttern auf der Straße oder im Internet sehe, empfinde ich eine Art Neid, da ich nie wieder mit meiner Mama so zusammen sein kann, wie sie es können. Daran möchte ich noch arbeiten, denn ich war nie eine Person, die Neid auf andere Menschen empfunden hat.
Deine Trauerbegleitung mit mir
Theres: Was hat dich in deiner Trauer dazu bewegt, dir Unterstützung zu suchen – und wann hast du mit mir begonnen, deiner Trauer Raum zu geben?
Margarita: Ich bin eigentlich ein Mensch, der versucht, alles alleine zu lösen und sich selten Hilfe holt. Aber als ich gemerkt habe, dass meine Mama bald sterben wird, wusste ich, dass ich das nicht alleine schaffen kann (und möchte). Schon seit der Diagnose meiner Mama befand ich mich in antizipatorischer Trauer und habe das mit mir alleine ausgemacht, wodurch ich der Trauer an sich jedoch keinen wirklichen Raum geben konnte. Ich denke, wir können alles schaffen, was wir wollen, aber manchmal müssen wir es nicht allein tun – vor allem, wenn es um den Tod eines geliebten Menschen geht. Gott sei Dank bin ich dann auf dich aufmerksam geworden und konnte mich schon vor dem eigentlichen Tod meiner Mutter mit dir austauschen.
Theres: Wie hast du unser erstes Kennenlernen erlebt?
Margarita: Ich habe mich gemeldet, und ich glaube, du hast mich noch am selben Tag angerufen. Zuerst fand ich deine Stimme total angenehm und beruhigend. Ich habe gleich gespürt, dass du die Person bist, der ich mich anvertrauen kann und von der ich mich in dieser schweren Zeit getragen fühle. Wir haben uns total gut verstanden, und obwohl ich vor dem Anruf und anfangs auch noch total emotional aufgeladen war und sehr stark geweint habe, habe ich nach unserem Telefonat eine Leichtigkeit verspürt, die ich so lange nicht mehr erlebt hatte. Nach einem längeren ersten Kennenlernen hast du schon eine Vertrauensbasis für uns beide geschaffen, und ich konnte es kaum erwarten, das nächste Mal mit dir zu sprechen.
Theres: Wenn dich jemand von außen fragen würde: Wie würdest du die Trauerbegleitung mit mir beschreiben?
Margarita: Tatsächlich ist es nicht nur eine hypothetische Frage, sondern ich werde öfter gefragt, wie ich mich durch meine Trauerbegleitung bei dir fühle – und um es kurz zu fassen: einzigartig. Du begleitest mich nun seit knapp drei Monaten, und in dieser Zeit habe ich so viel Leid und Schmerz erlebt. Doch sie hilft mir dabei, dass es erträglicher wird. Wir reden jedes Mal über ganz neue Themen, sodass ich nach jeder Stunde mit ganz neuen Impulsen und Anregungen herausgehe, die ich zuvor, in meinem von Trauer und Traurigkeit eingeschränkten Sichtfeld, nicht erkennen konnte.
Die Begleitung ist sehr verständnisvoll, empathisch, herzlich und inspirierend. Da ich mich nicht nur im Schmerz aufhalten möchte, sondern versuchen will, mein Leben – so gut wie es in so einer Situation überhaupt möglich sein kann – weiterzuleben, bist du die richtige Person für mich. Natürlich gibt es auch sehr traurige Momente, in denen ich mich mit meinem Schmerz auseinandersetzen muss, aber das müssen wir alle, sonst würden wir die Trauer nur zeitlich verschieben.
Theres: Welche Wünsche für dein Leben kannst du durch die Begleitung herausarbeiten oder klarer für dich sehen?
Margarita: Ich merke nach jedem Telefonat, dass ich in meinem Leben weitergehen will und nicht nur stehen bleiben möchte. Denn ich will mir mein Leben nicht von meiner Trauer diktieren lassen, sondern selbst bestimmen, wann und wie ich trauere. Ich möchte so gut wie es geht mein normales Leben weiterleben, denn am Ende des Tages kann ich nichts daran ändern, dass meine Mama physisch nicht mehr bei mir sein kann. Sie hätte aber gewollt, dass ich stark bleibe und mein Leben so gut es geht weiterführe. Dabei hilft mir die Begleitung durch dich sehr.
Vielleicht erkennst du dich in manchen Gefühlen wieder. Vielleicht trauerst du selbst um einen geliebten Menschen. Dann darfst du wissen: du bist nicht allein – und es darf Räume geben, in denen alles, was dich bewegt, Platz hat.
Von Herzen,
Theres
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